GAZ-News: Freie Presse Artikel – 22. Dezember 2021

GAZ startet am neuen Standort durch

Die GAZ, ein Nachfolger der ehemaligen „Grubenlampe“ in Zwickau, produziert jetzt in Reinsdorf. Der neue Standort bietet ideale Bedingungen. Doch Corona macht dem Unternehmen Probleme.

VON ANNEGRET RIEDEL

REINSDORF — Eine schwarze Ledercouch im Eingangsbereich ist das einzige, was vom ehemaligen Möbelhaus übrig geblieben ist. Rund drei Millionen Euro hat das Unternehmen GAZ Notstromsysteme in den neuen Firmensitz – früher ein Einrichtungshaus – im Reinsdorfer Gewerbegebiet an der August-Horch-Straße investiert. In den Sommermonaten ist der Umzug aus dem traditionsreichen Standort an der Zwickauer Emilienstraße bei laufendem Betrieb erfolgt. „Alles in allem hat es rund sechs Wochen gedauert, bis wir uns am neuen Standort eingerichtet hatten“, sagt Michael Knaak, der die Firma gemeinsam mit Julian Georgi und Andreas Nöske leitet.

Die drei Geschäftsführer sind über die neuen Bedingungen vor Ort mehr als glücklich. „Wir haben in Zwickau leider keine geeignete Immobilie gefunden, um uns zu erweitern. Und im alten Firmensitz war das nicht möglich. So sind wir nach Reinsdorf ausgewichen“, sagt Andreas Nöske. Damit ging eine lange Tradition der „Grubenlampe“ in Zwickau zu Ende. 137 Jahre lang wurden in dem Werk unter anderem Grubenlampen für den Bergbau, aber auch moderne Sicherheitsbeleuchtung hergestellt.
„Die Hauptsache ist doch, dass die GAZ in der hiesigen Region geblieben und nicht weiter abgewandert ist“, meint der Reinsdorfer Bürgermeister Steffen Ludwig (parteilos), dessen Gemeinderat die Ansiedlung der Zwickauer voll und ganz unterstützt hat.

Auf 6200 Quadratmetern Gebäudefläche finden die 80 Beschäftigten beste Bedingungen vor. Dazu gehören ein Parkplatz an der Firma, moderne Umkleideräume, ebenso wie
ein großzügiger Pausenraum, Billardtisch und Tischtennisplatte. Die Produktions- und Büroräume entsprechen modernen Standards. Ein riesiges Plus ist auch die schnelle Anbindung an die Autobahn 72.

Die Auftragslage ist gut. Mit dem neuen Firmensitz im Rücken werde man auch von den Kunden ganz anders wahrgenommen, haben die Geschäftsführer festgestellt. Die GAZ
bietet eine breite Produktpalette von Sicherheitsbeleuchtung, Notstromanlagen bis hin zu Brandschutz- und Tunnelbeleuchtung. „Faktisch in jedem Neubau finden sich unsere  Schilder und auch überall dort, wo der Verkehr fließt“, sagt Julian Georgi. Dabei ist die Firma deutschlandweit, aber auch in Anrainerstaaten der Bundesrepublik im Einsatz. Ein großes Projekt der jüngsten Vergangenheit war zum Beispiel die Ausstattung des Rechenzentrums des Unternehmens Sachsenenergie Dresden. Ein entsprechender technischer Service rund um die Uhr wird mitgeliefert.

15 Millionen Euro Umsatz stehen in diesem Jahr bei der GAZ zu Buche. Im vorigen Jahr waren es 12,8 Millionen Euro. „Das größte Problem für uns ist derzeit der schleppende Materialnachschub. Die Coronakrise hat weltweite Lieferprobleme heraufbeschworen. Und nicht alle Teile, die wir benötigen, werden in Deutschland produziert. Wir hatten in den vergangenen Monaten viel damit zu tun, handlungsfähig zu bleiben und umzuplanen“, sagt Michel Knaak. Die Prognosen für das kommende Jahr sind nicht viel positiver. „Wir tun unser Bestes, andere Bauteile für unsere Produkte zu bekommen. Das bindet aber Zeit und Ressourcen, die wir sonst für die Neuentwicklung aufbringen würden.“ Das Vertrösten der Kunden sei schwierig. Ein weiteres großes Problem seien die enorm gestiegenen Frachtkosten, zum Teil um ein Zehnfaches. Engagierte Mitarbeiter, zum Beispiel im  Servicebereich oder im technischen Innendienst sucht die GAZ immer. Auch ausgebildet wird in dem Unternehmens seit vielen Jahren erfolgreich, im kaufmännischen sowie im elektronischen Bereich.

 

 
Kathleen Taube (vorn) und ihre Kolleginnen und Kollegin montieren
unter anderem das Innenleben von Tunnelleuchten. Foto: ANDRAS KRETSCHEL

 

 


Michael Knaak, Julian Georgi und Andreas Nöske (von links)
sind die Geschäftsführer der GAZ. Foto: ANDRAS KRETSCHEL

 

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Tags: Freie Presse

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